Posted on / by Ulrike Pawel / in FLUGBETRIEB, WETTBEWERB

Künstlerisch wertvoll Führung verteidigt

Ligarunde 5: Samstag Morgen um 7:30 Uhr blinkte plötzlich eine Nachricht auf: „Wer an diesem Wochenende streckenfliegen möchte, sollte das heute tun. Und früh loslegen“, so Streckenflugpilot Lukas Etz.

Die Erklärung war einfach. Im Gegensatz zum (noch) tiefblauen Himmel versprachen die Wetterprognosen nichts Gutes: Bald nach Thermikbeginn im Rheintal sollte eine Abschirmung zügig von Westen aufziehen, sich verdichten und dann bis Sonntagspätnachmittag für Dauerregen sorgen.

Gemäß seinen Worten startet Etz als Erster noch vor dem regulären samstäglichen Flugbetrieb. Doch so richtig wollte die Thermik innerhalb der ersten Stunde nicht beginnen. Die Bensheimer Schleppmaschine wollte auch nicht starten bzw. anspringen, verweigerte den Dienst und verkleinerte damit die Anzahl der potentiellen Streckenflieger schlagartig.

Erst um die Mittagszeit fand Etz einen guten Einstieg und konnte die Platzrunde verlassen. Zeitgleich starteten zwei weitere Mitstreiter mit ihren unabhängigen Eigenstartern: André Overmeyer (Antares 20 E) sowie Team Stefan Schneider und Jakob Reinshagen (ASG32Mi). Letztere traten optimistisch die Flucht gen Osten ins gute Wetter an, Ziel Friesener Warte. Das war der richtige Riecher, denn in dieser Runde spielte die Musik, oder besser die Thermik, eindeutig im östlichen Bereich: Die ersten drei Rundenplätze gingen alle an sächsische Vereine.

Team Schneider musste jedoch wieder zurück. Der letzte gute Aufwind brachte sie auf gut 2300 m. Dann glitten sie ab etwa Tauberbischofsheim unter der Abschirmung ohne Kurbelanteil nach Hause, der ASG32 mit ihren Gleiteigenschaften sowie optimierter Routenwahl sei Dank. Sie lieferten mit ihrem gradlinigen Zielrück den schnellsten und weitesten Flug Bensheims ab. Etz und Overmeyer steuerten dieses Mal weniger Streckenkilometer als sonst, dafür aber künstlerisch wertvolle Flüge bei. Nicht Malen nach Zahlen, sondern fantasievolle Figuren Fliegen, vielleicht bald eine neue Wettbewerbskategorie.

Der „einbeinige Schnabeletzpfau“ (Zitat: R. Kernebach) sowie der „overmeyerische springender Suchfuchs“

Der Mühe Lohn an diesem Samstag: Rundenplatz 10 und die Tabellenführung erfolgreich verteidigt!

Titelfoto: Der heimatliche Krähberg und sich verdichtende Abschirmung, Foto: St. Schneider

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