Erstellt am / von Ulrike Pawel / in VEREINSLEBEN

Ausbildung abgeschlossen: Zwei neue Fluglehrer stehen bereit

Als frisch gebackene Fluglehrer kehrten Axel Allgaier und Matthias Neubacher von ihrem Lehrgang am Flugplatz Bad Sobernheim / Domberg zurück.
Die beiden brachten beste Voraussetzungen für die anspruchsvolle Fluglehrer-Ausbildung mit: Beide verfügen über jahrelange Erfahrung im Segel- bzw. Motorseglerflug.

Axel Allgaier besitzt die australische Lehrberechtigung (Flight Instructor FI 1) und hat daher schon Lehrerfahrung. Matthias hat eine umfangreiche, mehrstufige Segel-Kunstflugausbildung absolviert. Er behält die Übersicht, auch wenn die Welt kopfsteht und ihm ist kaum ein Flugzustand eines Segelflugzeuges unbekannt.

Organisation

Organisiert wurde der Kurs durch den Luftsportverband Rheinland-Pfalz. Die 13 Teilnehmer kamen aus Rheinland-Pfalz, Hessen Bayern und Baden-Württemberg. Neben den neuen Fluglehrern (FI) wurden gleichzeitig vier neue Fluglehrer-Prüfer (FIE) ausgebildet und geprüft.

Schweißtreibende Ausbildung

Die Aspiranten lernten alles, was ein angehender Fluglehrer wissen und können muss: Wie man einem Anfänger das Fliegen beibringt und dabei den Flugschüler in der Praxis rein durch Worte korrigiert ohne einzugreifen. Aber auch, wann man sinnvoll eingreift, um Schlimmeres zu verhüten.
Denn: “Flugschüler sind nett, aber sie lassen nichts unversucht, um Fluglehrer in die Bredouille zu bringen. Und es gibt nichts, was es nicht gibt…“. Darüber hinaus mussten sie in der Lage sein, den kompletten Flugbetrieb eigenständig zu organisieren. Dazu zählte z.B. auch der Job des Windenfahrers.

Anstrengender Flugbetrieb

Der Flugbetrieb startete ab 8:00 h mit dem Aufbau. Pro Tag kamen bis zu 80 Starts zusammen: 30 Flugzeugschlepps und 50 Windenstarts (nebenbei bemerkt: mit nur einer Trommel!).
Gleich mehrere Fluglehrer-Prüfer standen bereit, um jeweils den ahnungslosen Flugschüler zu simulieren. Dabei ist es gar nicht so einfach, schlecht bzw. richtig falsch zu fliegen, wie die angehenden Fluglehrer-Prüfer feststellen mussten. Aber man gab sich alle Mühe und die zukünftigen Fluglehrern kamen gehörig ins Schwitzen. Während der kurzen Platzrunden war daher stets höchste Konzentration erforderlich. Das anschließende Zurückschieben der Flieger erfreute sich schnell einer gewissen Beliebtheit: wenigstens für einen Moment verschnaufen…

Das „Ham‘ mer net“- Flugzeug

Geflogen wurde mit den klassischen Schulungsmaschinen ASK 21, ASK 13, Ka7, Twin G103 und, als besonderes Schmankerl, einem englischen Oldtimer Slingsby T.21B. Bei diesem Cabrio-Holzflugzeug sitzen die Piloten nebeneinander. Schnell hatte es den Spitznamen „Ham‘ mer net“: Fallschirm? – Ham‘ mer net! Trimmung? – Ham‘ mer net; Haube verriegelt! Haube –  ham‘ mer net! Dafür gab es viel Vergnügen beim Fliegen, zumindest wenn man sich bei dem kalten Wetter warm genug angezogen hatte…
Nachdem am Abend die Flugzeuge wieder ordentlich verstaut waren, ging es weiter mit Theorie und Lehrproben bis spät in die Nacht. Das komplette Wissen für die Theorieprüfung wurde in dem zweitägigen Prüfmarathon abgefragt. Allgaier und Neubacher lösten die Aufgaben mit Bravour.

Die Segelfluggruppe Bensheim verfügt damit über ein Team mit zwölf kompetenten Segelfluglehrer und kann somit auch für die Zukunft eine qualifizierte Pilotenausbildung garantieren.