Erstellt am / von Ulrike Pawel / in JUGEND, WETTBEWERB

Die richtige Taktik war gefragt

30. Dannstadter Vergleichsfliegen

Kalte Luft, starke Sonneneinstrahlung, mittags weiße Schäfchenwolken am Himmel: Ein Traumwetter für Segelflieger. Von Heppenheim aus folgen Piloten Strecken von über 800 km, anderorts waren es über 1000 km. Leider begann das zweite Wochenende des Wettbewerbs in Dannstadt erst einen Tag später mit anspruchsvollerem Wetter.

Uwe Wahlig (Segelfluggruppe Bensheim) holte sich mit seiner Taktik nach 210 km mit 84 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit den Tagessieg der gemischten Klasse. Und wie war richtige Taktik? Das Segelflugzeug durch zusätzlichen Wasserballast schwerer zu machen, um gegen den starken Wind schneller voranzukommen und rechtzeitig das Wasser wieder abzulassen, um mit dem leichteren Flugzeug den Rückenwind optimal nutzen zu können. „Und dann muss man nur noch die Aufwinde finden…“, erläuterte Uwe Wahlig.

Die Teams der Clubklasse starteten nach der gemischten Klasse als das Wetterfenster zunehmend spannender wurde. Andreas Weskamp (Team 7): „Die Aufwinde standen weit auseinander und selten dort, wo man sie vermutete. Einmal verbastelt – und das war’s dann.“ Er musste schließlich auf dem Flugplatz Walldorf landen. Vereinskamerad Karsten Piepenburg  (Team EA) entschied sich zeitgleich neben dem Flugplatz Walldorf für einen anderen Aufwind und hatte Glück. Er beendete erfolgreich die Aufgabe nach 154 km. Damit war der 4. Platz in der Tageswertung wieder gesichert und das Team EA bestätigte seine konstant gute Leistung. Auch Team 86 (Karin Grimm) bewerkstelligte die Aufgabe. Insgesamt 8 Teams der Clubklasse, darunter Stefan Schneider, mussten vorzeitig landen.

Der 6. Wertungstag hatte wettertechnisch wieder einiges zu bieten: eine abschirmende Bewölkung, lediglich vereinzelte Aufwinde. Anfangs ging es recht gut und die ersten Wendesektoren konnten abgehakt werden. Aber dann verdunkelte sich der Himmel, die nächsten Wendepunkte lagen genau unter der Wolken-Abschirmung.  Kreative Lösungen waren gefordert. „Ich hatte keine, glitt die Höhe ab und landete dann nach 175 geflogenen Kilometern.“, berichtet Favorit Uwe Wahlig. Sein Glück im Unglück: auch seinen schärfsten Verfolger fehlten die richtigen Ideen und landeten ebenfalls vorzeitig, so wie insgesamt 31 Teams von 35 gestarteten Flugzeugen. Damit erreichte Uwe Wahlig Platz 3 der Tageswertung. Hoch erfreut war auch der Tagessieger der Clubklasse: Stefan Schneider (SFG Bensheim). Seine Überlegung, nicht die schnellste Zeit erfliegen zu wollen, sondern immer wieder zurück zu den besten Aufwindgebieten und damit Umwege zu fliegen, erwies sich als erfolgreich. Nach 165 km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 46 km/h hatte er seine Aufgabe bewältigt.

Der letzte Wertungstag musste wegen des schlechten Wetters ausfallen. Im Rahmen der Siegerehrung wird am nächsten Wochenende das Ergebnis verkündet. Die Chancen für Bensheimer Segelflieger auf das Siegertreppchen zu kommen stehen gut.

Bericht: Uli Pawel

Runde 1: Bensheimer Piloten auf Erfolgskurs

Am 14. Mai begann der Segelflugwettbewerb in Dannstadt im benachbarten Rheinland-Pfalz. Die 40 Teilnehmenden, davon 7 Teams der Segelfluggruppe Bensheim, starten in 2 verschiedenen Klassen und fliegen an zwei langen Wochenenden um den Sieg. Dabei müssen durch Wendepunkte festgelegte Strecken schnellst möglich abgeflogen werden.

Erfreulich für die Segelfluggruppe Bensheim sind insbesondere die bisherigen erfolgreichen Platzierungen der jungen Scheininhaber Team EA (Patrick Leinert/ Karsten Piepenburg) und Team 7 (Andreas Boml/Andreas Weskamp), die alle Vier ihren ersten zentralen Streckenflugwettbewerb bestreiten.

Der erste Wertungstag (Donnerstag)bescherte den Teilnehmenden eine überschaubare Strecke bei anspruchsvollem Wetter. Die Bensheimer Teams der gemischten Klasse umrundeten alle die Rennstrecke von 171 km und platzierten sich im guten Mittelfeld. Die Clubklassepiloten hatten das Pech des späteren Startzeitpunktes und übten sich in Außenlandungen.

Am zweiten Wertungstag (Freitag) klarte das Wetter erst gegen Mittag etwas auf. Daher startet die gemischte Klasse nicht, sondern  ließ der Clubklasse den Vortritt. Hier konnten die Bensheimer Teams Punkte gut machen: Patrik Leinert (Team EA) schaffte die Tagesaufgabe von 134 km und errang den 4. Platz in der Tageswertung der Clubklasse.

Am dritten Wertungstag (Samstag) gab es nur ein kleines Zeitfenster, in dem überhaupt geflogen werden konnte: Mäßige Thermik, zerrissen durch phasenweise starkem Wind, vereinzelt Regentropfen – eine echte Herausforderung. Andreas Weskamp (Team 7) kam damit am besten zu recht und holte sich mit dem Oldtimer Ka6 (Clubklasse) den Tagessieg. Eine tolle Leistung, bedenkt man, dass er mit einem Holzflugzeug gegen modernere Kunststoffsegelflugzeuge antreten musste. Karsten Piepenburg (Team EA) umrundete ebenfalls erfolgreich die Strecke und fand sich auf Platz 6 der Tageswertung wieder. Für die gemischte Klasse kam keine Wertung zustande.

Endlich, am vierten Wertungstag (Sonntag) war gutes Segelfliegerwetter: Gute Wolkenthermik war vorausgesagt, die Aufgaben entsprechend anspruchsvoller. Genau nach dem Geschmack von Uwe Wahlig (SFG Bensheim): In der gemischten Klasse flog er trotz starker Konkurrenz auf den 3.Platz der Tageswertung und liegt jetzt in der Gesamtwertung auf Platz 4. Die beiden anderen Bensheimer Teams 7V (Peter Simon/Judith Simon) und XXX (Hans Kreuzer + Moritz Schmiede/Isabell Wirth) hatten diesmal etwas Pech, bewegen sich in der Gesamtwertung aber mit Platz 12 und 14 weiter im Mittelfeld. Überzeugen konnten wieder die Youngsters in der Clubklasse: Alle umrundeten die Strecke erfolgreich. Patrick Leinert (Team EA) errang den 4. Platz der Tageswertung mit einer Wertungsstrecke von 180 km und einem Schnitt von 67 km/h. Damit liegt Team EA (Leinert/Piepenburg) jetzt auf Platz 3 der Gesamtwertung, dicht gefolgt von Team 7 (Boml/Weskamp) auf Platz 5, die sich damit um einen Platz verbesserten. Stefan Schneider kämpfte sich vor auf Platz 9. Eine gute Ausgangsbasis für das nächste Wertungswochenende.

Weitere Platzierungen und Hinweise zum 30. Dannstadter Vergleichsfliegen

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