Erstellt am / von Ulrike Pawel / in FLUGBETRIEB, VEREINSLEBEN, Werkstatt

Erfolgreiches Wochenende: Reparaturaktion und Liga

Für einen gut funktionierenden Segelflugbetrieb sind nicht nur Flugzeuge, sondern auch Fahrzeuge nötig. Zwei davon quittierten unisono ihren Dienst. Unter der fachkundigen Führung von Mattis Kaumann versammelte sich Samstag Morgen eine Gruppe jüngerer Mitglieder, um gemeinsam den defekten VW Polo bzw. Peugeot zu reparieren.

Auch Flugschülerinnen wissen mit Werkzeug umzugehen Foto: H. Bauer

Wie praktisch, dass in der alten Halle normalerweise zwei Flugzeuganhänger platzsparend auf einer Hebebühne geparkt werden. Ein kurzes Rangieren und schon schwebten die beiden Autos luftige Höhen. Nach der genauen Fehlerdiagnose wurden die passende Ersatzteile, Radbremszylinder (Polo) und ein Anlasser (Peugeot) besorgt und gleich eingebaut. Gegen Mittag war die Reparaturaktion erfolgreich abgeschlossen. Der Flugbetrieb konnte wieder mit voll einsatzbereiter Fahrzeugflotte weitergehen.

Resümee eines Helfers: „Diese Teamarbeit hat Spaß gemacht. Mal was anderes und außerdem wieder jede Menge gelernt!“ In diesem Sinne: Danke an Mattis und alle Beteiligten.

Normalerweise Flugzeughänger-Parkplatz – heute provisorische Autowerkstatt Foto: H. Bauer

Aufholjagd in der Segelflug-Bundesliga

In der vorletzten Runde erreichten die Bensheimer Segelflieger im Ligarennen ihren bisherige Tiefpunkt: Mit der roten Laterne (Rundenletzter) landeten sie tief in der Abstiegszone, mit deutlichem Punktabstand zur sicheren Zone. In der 7. Runde kämpften sie zwar tapfer, aber auch Peter Simons Schnittgeschwindigkeit von 127 km/h (mit Ventus 2) und den Einsatz von Lukas Hafner (extra vom Kantinendienst beurlaubt) mit seinen 430 km sowie Uli Götz, der am Nachmittag doch noch in die Luft kam, brachte keine Änderung der Situation: Tabellenplatz 23. „Irgendwie ist gerade der Wurm drin,“ resigniert Simon. 1. Bundesliga Ade?

„Ich brauche noch ein paar DMSt-Punkte…“ (Uwe Wahlig)

Neue Runde, neues Glück. Der Wettergott sorgte schon die ganze Woche für ein durchgehend tolles Segelflugwetter. Das nutzte Uwe Wahlig, um sich am Freitag schon mal „warm zu fliegen“: Ein angemeldetes Viereck um Frankfurt herum, über Saarlouis, zwischen Leverkusen und Düsseldorf durch ins nordhessische Waldeck und zurück nach Bensheim, insgesamt über 740 km. „Ich brauche noch ein paar DMSt-Punkte…“, so der amtierende Weltmeister zur Erklärung.

Am Samstag ging es dann um die Wurst – respektive um die Liga. Wieder versprach der Wetterdienst sehr gutes Flugwetter mit hoher Basis (bis 3000 m ) und Wolkenthermik. Schon früh starten die ambitionierten Piloten. Die Flugroute: der Klassiker um Stuttgart. Aber auch hier zog Wahlig die Kurslinie großzügig: Gen Osten über die Donau bis fast nach Regensburg, um dann über den südlichsten Zipfel des Schwarzwaldes wieder nach Bensheim zurückzufliegen. Am Ende seines Fluges standen über 950 km auf dem Tacho, und ein für die LS3 flotten Schnitt von 126 km/h.

Wahlig, KM-Stand: 254 km, Höhe 2160 m MSL, kurz vor dem ersten Wendepunkt, Blick auf die Donau

„Das ging zwischendurch wie die Sau!“

Peter Simon steckte den Kurs um Stuttgart geringfügig enger („nur“ 750 km), aber auch er gab seinem Ventus die Sporen: 126 km/h „Das ging zwischendurch wie die Sau!“

„Die Zeit hat mir am Ende gefehlt“

Die dritten Speedpunkte lieferte Felix Maier, dieses Mal in der Libelle, d.h. ohne Wölbklappen unterwegs. „Das war wieder eine echte Umgewöhnung von der ASW 20: Auch wenn ich den Bremsklappenhebel der Libelle ganz weit nach vorne geschoben habe, ist sie deshalb nicht schneller geworden (ist ja auch kein Wölkklappenhebel). Die Zeit hat mir am Ende gefehlt,“ resümiert Maier. Er ließ sich die letzten Kilometer von einem Schleppflugzeug zurückziehen. 

Felix Maier, noch 2500 m MSL hoch: „Leider hat der Schwarzwald nicht durchgehalten, und ich dann auch nicht…“

Wie gut, dass Lukas Etz am Vortag aus dem Alpenflug-Urlaub zurückkam und weitere, wertvolle Streckenflugpunkte mit seinem großen Flug (ebenfalls um Stuttgart) beisteuern konnte. Denn die Streckenflug-Kilometer brachten in dieser Runde die entscheidenden Punkte für den achten Rundenplatz und damit gleichzeitig satte acht Punkte für die Gesamtwertung. Damit schaffte Bensheim den Sprung aus der Abstiegszone.

Fazit

Bei aller Liga-Euphorie gab es auch viele andere spannende Flüge an diesem Samstag. So flogen drei Teilnehmer des Alpen-Segelfluglagers von direkt St. Johann in Tirol nach Bensheim, während treue Seelen den Hänger mit dem Auto zurückfuhren und unterwegs noch einen gestrandeten Kameraden einsammelten (Außenlandung). Daneben erweiterten Piloten ihren Horizont, eroberten sich neue Höhen oder hatten einfach tolle Flüge. Am Abend gab es jedenfalls reichlich Gesprächsstoff an der langen Tafel auf der Vereinsterrasse….

Beitragsbild: Der Teufel steckt im Detail… Foto: H. Bauer