Erstellt am / von Ulrike Pawel / in EVENT, Natur

Kohl und Pinkel Wanderung: Hoch lebe die Grünkohlkönigin

Lufttemperatur 10°C, bewölkt, aber trocken – perfektes Wetter für die bevorstehende Wanderung, zu der Grünkohlkönig Uli I., Hüter des güldenen Hammers, sein Volk zusammenrief. Denn vor dem Dinieren hieß es Marschieren.


Gut 50 tapfere Recken, holde Damen, Kind und Kegel nebst Hund standen bereit. Auf geheimen Pfaden führte Uli sein Gefolge über die Platzrunde hinaus in unbekannte Weiten. 

Kohlkönig Uli I auf geheimen Pfaden

Werkelte dort, etwas flussabwärts, nicht Rainer Wahlig an verheißungsvoll dampfenden Töpfen? Doch unerbittlich trieb der Kohlkönig den Tross weiter. Raum und Zeit verschwammen. Plötzlich lag er vor ihnen, der karolingische Herrschaftshof Lauresham Anno Domini 850.

Hier wartet schon Frau Scheuermann von der Hessischen Schlösser- und Gärtenverwaltung, die Interessantes sowohl über das Leben in der Karolinger Zeit als auch über die aktuelle Arbeit des Freilichtlabors Lauresham berichtet.

Geistige und flüssige Stärkung

Geistig-kulturell gestärkt ging es auf den Rückmarsch. Nun endlich gönnte Uli I. seinem Volk eine Rast an Rainers Lager und teilte reichlich aus: Jede/r durfte sich an den dargebotenen heißen, würzigen Zaubertrank laben.
Danach waren die restlichen fünf Kilometer zurück fast ein Kinderspiel, wo im Vereinsheim schon weiteres, fußlahmes Volk wartete. Freudig kamen alle an der reich gedeckten, extra langen Tafel zusammen. 

Die Festtafel

Schnell leerten sich die vollen Kohlschüsseln, Fleisch- und Pinkelplatten. Währenddessen ging das Hohe Kohlgericht aufmerksam durch die Reihen – um nachzulegen, wo etwas fehlte und gleichzeitig unauffällig festzustellen, wo die größten Portionen auf den Tellern verschwanden. Schließlich verkündetet das Gericht: „Wir wissen nicht, ob der Marsch ihren Appetit so anregte oder ob eine kleine Helferin ihre Fingerchen im Spiel hatte, aber wir sind sicher, Caroline huldigte dem Grünkohl reichlich. Daher: Lang lebe Grünkohlkönigin Caroline I. mit ihrer Lieblichkeit, Prinzessin Lene I.“ So werden, zum dritten Male in der Vereinsgeschichte, die Planung und Organisation der nächsten Wanderung fest in weiblicher Hand liegen.

Amtsübergabe an Grünkohlkönigin Caroline I. und Ihre Lieblichkeit Prinzessin Lene

1.Vorsitzende Felix Maier nutzte die Gelegenheit, um der Anwesenden Angelika Wegscheider zur 45jährigen Vereinsmitgliedschaft zu gratulieren. Bei der eigentlichen Verleihung Ende November war sie verhindert. Um so herzlicher bedankte sich nun und fügte hinzu: „Als ich damals hier eintrat, war ich erfreut über die offene Aufnahme. Ich erlebte, wie in harten, aber fairen Diskussionen demokratisch um Entscheidungen gerungen wurde. Das dies nicht trivial ist, erfuhr ich später in einem anderen Verein. Daher, bewahrt Euch Euer demokratisches Selbstverständnis.“ Dem aufbrausenden, zustimmenden Applaus nach zu urteilen werden die Bensheimer Segelflieger dieser Aufforderung auch in Zukunft folge leisten. Aber zunächst widmeten sich sie dem Dessert und dem heiteren Miteinander.

Jubilarin Angelika Wegscheider und 1. Vorsitzender Felix Maier

Funksprüche

  • Kohlkönig: „Luftlinie sind es 5 km, aber ich habe eine Abkürzung gefunden…“
  • „ Auch mal schön, von unten zu sehen, wo wir sonst drüber fliegen.“ – „Von oben finde ich es bequemer anzuschauen…“
  • „ Ist das hier der richtige Weg?“ – „Weg? Welcher Weg?“
  • „Wie hoch ist die Weschnitz? Aha, das geht, dann kommen wir trocken unter der Brücke durch.“ – „Unter der Brücke? Also ich gehe immer über die Brücke über einen Fluss.“
  • „Dort drüben auf der anderen Seite wäre der Weg einfacher gewesen.“ – “Stimmt, aber dazu hätten wir durch die Weschnitz durchwaten müssen. Da ich nicht wusste, wie viele Nichtschwimmer mitkommen,…“
  • „Warum sollten wir eigentlich große Becher mitnehmen? – „Vielleicht sind ihnen die sonst üblichen kleinen Fläschchen ausgegangen…“

Beitragsfoto: Caroline I. und Ihre Lieblichkeit Prinzessin Lene I.

 

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