Erstellt am / von Ulrike Pawel / in FLUGBETRIEB, WETTBEWERB

Start in die 2. Bundesliga

Die Meteorologen kündigten für das erste Rennwochenende sehr gutes Streckenflugwetter an: Einfließen schwacher Kaltluft mit vereinzelter Cumulusbildung und hoher Basis.

Schon schmiedeten die Segelflieger beim freitäglichen Streckenflug-Stammtisch große Pläne: Über die Wasserkuppe den Thüringer Wald entlangbrettern und über den Odenwald zurück? Alternativ in entgegengesetzter Richtung Frankreich und die Vogesen unsicher machen oder doch lieber klassisch um Stuttgart, die Alb entlang und über den Schwarzwald heimflitzen? Am Grillfeuer wurden die Optionen diskutiert, die neuen Regeln kurz besprochen, Rückholer und Schlepppilot organisiert.

Am Samstagmorgen um 8 Uhr standen zehn Segelflugzeuge startklar bereit. Dann wurde erst mal gefrühstückt und – gewartet.

Das Wetter entwickelte sich zögerlicher als gedacht. Es war wohl doch noch mehr Warmluft-Einfluss vorhanden. Dies zeigte sich auch in der Tatsache, dass es unter 1000 m schwierig wurde, wieder Anschluss zu finden, wie einige leidvoll in Form einer Außenlandung erfahren mussten. Auch die anderen Piloten änderten größtenteils ihre Pläne, da die Wetterentwicklung nicht ganz den Erwartungen entsprach.

Am erfolgreichsten erwiesen sich die Flugrouten Richtung Nordosten, z. B. Wasserkuppe/Rhön. Ulrich Götz war mit einem Schnitt von fast 100 km/h der schnellste Bensheimer. Winfried Simon und Lukas Etz flogen nicht nur über 500 km weit, sondern trugen mit ihren Schnitten von 91 bzw. 86 km/h ebenfalls entscheidend zur Teamwertung bei.

Der Sonntag entwickelte erst am späten Nachmittag etwas Thermik und wurde als Übungstag lokal genutzt. Insgesamt waren vierzehn Mannschaften in der ersten Runde dabei und können sich über einen soliden 16. Platz im Mittelfeld der 2. Bundesliga-Tabelle freuen.

Die neue Regelung, dass der gültiger Wertungsflug innerhalb eines Zielkreises um den Startplatz beendet werden muss (also eine Außenlandung den Flug entwerten), hatte für die Bensheimer Segelflieger in dieser Runde keine große Auswirkung. Es endeten zwar einige Flüge unplanmäßig, aber es gab genügend Teilnehmer, die das ausgleichen konnten.

Zitate

  • „Kleiner Tip: Wenn du deine Karte im Radius 20 km um Bensheim so zusammenklebst, wirst du niemals eine große Strecke fliegen…“, Gespräch während der Flugvorbereitung.
  • „Der Krehberg geht.“ – „Jetzt ist er deutliche besser geworden, geht mit 0,2 m/s.“
  • „S1, du bist doch als Letzter von allen gestartet und jetzt als Erster zurück? Wie geht das denn, abgebrochen?“ – „Nö, ich hab‘ meine Aufgabe erfüllt und wollte zügig zurück sein.“ „Ok, schnell fliegen ist natürlich auch eine Lösung.“
  • „Außenlanden im Doppelsitzer macht viel mehr Spaß als alleine.“
  • „Frühe Außenlandungen haben auch ihre Vorteile. Da kann man die Landschaft, über die man sonst hinwegfliegt, zu Fuß erkunden und genießen. War ein schöner Wandertag.“
  • „Jetzt links abbiegen, sie haben ihr Ziel erreicht“ – „Soll ich jetzt mit dem Duo-Hänger durch das Rapsfeld pflügen oder was? Warum führt mich dieser blöde VW-Navi eigentlich immer an das falsche Ende eines Flugplatzes?“ „Ist halt ein VW-Auto-Navi.Was interessieren den Flugplätze, geschweige denn UL-Plätze.“
  • „Hier für die Winde mit ihrem Telefonproblem: ein alternativer Fernsprechapparat mit extra langem Wlan-Kabel…“