Erstellt am / von Ulrike Pawel / in FLUGBETRIEB, VEREINSLEBEN

Ein Sonntag wie er im Buche steht

Liga Runde 6: Sonntag – er machte seinen Namen alle Ehre: Fußgänger freuten sich über bestes Wanderwetter, man konnte wunderbar Fahrrad fahren, spielen, Eis essen, grillen, chillen oder segelfliegen.

Und so hatten die Segelflieger an diesem Tag ebenfalls die Qual der Wahl. Bei der Startart gab es zunächst eine eingeschränkte Wahl. Die Startwinde fiel aus, so blieb nur der Flugzeugschlepp. Darauf hin schnappten sich die Flugschüler ihre Fluglehrer sowie die Schulungsmaschine und zogen mit Sack und Pack zum Heppenheimer Segelflugplatz mit funktionierender Winde. Danke an unsere Nachbarn. Das geschäftigen Treiben in Bensheim tat dies keinen Abbruch. Alle Vereinsmaschinen wurden ausgepackt und gut 75 % der Privatmaschinen aufgerüstet.

Wieder mussten wichtige Entscheidungen getroffen werden:

  • Den Hänger für die nächste Rückhole noch schnell fertig schrauben oder doch lieber gleich losfliegen und notfalls mit einem nicht perfekten Hänger geholt werden? Die Rückhole war unnötig und der letzte Feinschliff wird unter der Woche erfolgen.
  • Sollte es erst nach Westen Richtung Pfälzer Wald gehen, um die anfangs niedrige Wolkenbasis gut nutzen zu können oder nach Osten, gleich Richtung Schwäbische Alb, für die an diesem Tag bestes Segelflugwetter vorhergesagt war? Wie sich später herausstellte, gab es in beiden Richtungen eine realistische Chance sich zu „verbasteln“ und eine ungewollte Zwischenlandung einzulegen.
  • Ambitioniert einmal um den Stuttgarter Luftraum fliegen oder lieber bei einen gemütlichen Lustflug die fantastische Fernsicht genießen? Beides war möglich, wobei ein Lustflug in Heppenheim nach einem unfreiwilligen Zwischenstopp startet und erst nach einem kurzen Abstecher nach Aalen in Bensheim endet (Strecke gesamt: 411 km). Überrascht stellte Lukas Etz am Abend fest, dass er nebenbei auch noch gute Punkte für die Liga-Wertung holte.
  • Sollte beim Streckenflug eine möglichst hohe Durchschnittsgeschwindigkeit über 2,5 Stunden (Liga-optimiert) im Vordergrund stehen, oder sollte es die größtmögliche Distanz werden? Auch wenn man bei großen Strecken nicht zu langsam fliegen darf (sonst ist der Tag vor der Strecke zu Ende), so lockten schlussendlich vollendete 500 km mehr als schnelle 300 km.
  • Ein angemeldetes 400 km-FAI-Dreieck könnte ordentlich Punkte für die OLC- bzw. DMSt-Wertung bringen. Oder doch lieber spontan die Strecke wählen? Die Technik versagte eine korrekte Anmeldung. Also flog Andreas Weskamp doch „nur“ einen freien Streckenflug ins Saarland an die französische Grenze und dann über Heilbronn und Lohr am Main (Spessart) zurück nach Bensheim, in Summe 530 km.
  • Nimmt man die Wolkenstraße links oder besser die rechts? Egal, ab durch die Mitte.

Zügig ging das Feld in die Luft und für eine gewisse Zeit herrschte tatsächlich eine Leere am Start. Doch rechtzeitig zum Freibier waren sämtliche Flugzeuge wieder am Heimatplatz zurück, mancher mit einem kurzen Abstecher an einem anderen Flugplatz.

Am Abend waren alle glücklich: Die Flugschüler hatten ihre Landungen auf fremden Platz in ihrem Ausbildungsausweis eingetragen. Christopher Hofmann war glücklich über eine „richtig tolle“ Streckenflugeinweisung.

Die längste Strecke flog Felix Maier mit ca. 622 km, Peter Simon kam auf 577 km, Andreas Weskamp erflog 530 km, Uwe Wahlig 526 km und Winni Simon 511 km. Daneben gab es noch viele schöne „Lust- und Vergnügungsflüge“ zwischen 411km und 27 km, stattliche 4.775 km kamen an diesem Tag zusammen.

Und die Liga? Ach ja, da gab es auch noch Punkte: Die schnellsten Bensheimer Piloten waren Uwe Wahlig (104 km/h), Peter Simon (96 km/h) und Felix Maier (93 km/h). Da die Punkte jedoch auch einen Flugzeugindex berücksichtigen, verschiebt sich die Reihenfolge etwas, so das Lukas Etz noch vor Peter Simon in die Wertung kam. Die schnellsten Geschwindigkeiten wurden über der Alb geflogen. Übrigens auch von vielen anderen Segelfliegern aus der Region, die mitunter noch schneller waren (LSV Weinheim, SFV Mannheim…) und zum Teil auch direkt auf der Alb gestartet sind (Beispiel LSC Bad Homburg). Damit belegten die Bensheimer mit 282 Geschwindigkeitspunkten einen guten Platz 30 in dieser Runde. Vergleicht man die Geschwindigspunkte mit den Vorplatzierten, sieht man, dass das Feld dieses Mal relativ eng beieinander lag: Rundengewinner LfV Greven mit 321 Speed-Punkte, AC Hodenhagen Platz 7 mit 298 Speed-Punkten.

Die Tabellenführung hat AC Aachen übernommen (208 Punkte), punktgleich mit LSC Bad Homburg. Auf Platz 3 liegt die SFG-Bensheim (185 Punkte). Die Verfolger AC Pirmasens (173 Punkte), FSV Neustadt/Weinstraße (162 Punkte) und SFV Mannheim (138 Punkte) lassen sich nicht so einfach abschütteln.

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