Erstellt am / von Ulrike Pawel / in EVENT, JUGEND, WETTBEWERB

Mit dem Ziellandewettbewerb zum Alleinflug

Es war einer letzten goldenen, warmen Oktobertage. Die Bensheimer Segelflieger nutzen ihn, um ihre Flugsaison mit einem vereinsinternen Ziellandewettbewerb zu beenden. Doch Flugschüler Nickolas Brase (15 Jahre alt) nutzte diesen Tag (auch) zum Start seiner Soloflugkarriere: Herzlichen Glückwunsch!

Los ging es mit dem Ziellandewettbewerb.
Das Besondere: Teilnahmeberechtigt waren alle Piloten, egal, ob junge A-Schüler noch in Begleitung ihres Fluglehrers, fortgeschrittene B- und C-Schüler (unter Aufsicht ihres Fluglehrers), erfahrene Streckenflieger, gemütliche Sonntagsflieger, Kunstflugpiloten, fliegende Ehefrauen oder eben Fluglehrer. Es stand eine buntgemischte Truppe am Start und damit vor der Aufgabe, einen ansehnlichen Endanflug mit Seitengleitflug (Slip) und eine exakte, saubere Ziellandung vorzuführen. Dabei war das Zielfeld mit 10 m nur geringfügig länger als der Rumpf eines Segelflugzeuges selbst.
Jede Unachtsamkeit wie z. B. falsches Einleiten des Slips, Richtungskorrekturen, zu flache Anflüge, zu frühes oder zu spätes Abfangen oder schiefes Ausrollen wurde von der fachkundigen Jury erbarmungslos mit Fehlerpunkten bewertet. Da endete manch ein überambitionierter Flug vor der Landemarkierung im „Wasser“.

Bei der Wahl des Flugzeuges stand der gesamte Flugzeugpark des Vereins zur Verfügung, sowohl Ein- als auch Doppelsitzer – mit einer Ausnahme: Der bei solchen Wettbewerben äußerst beliebte Holzflieger Ka8 war wegen einer Wartung nicht verfügbar.
Ein Fliegerkamerad bewies, dass man auch mit einem Motorflugzeug, einer Cessna, an diesem Wettbewerb teilnehmen konnte (wobei hier insbesondere der Slip eine Herausforderung darstellte).

 

Nach zwei Durchläufen und einer kräftigen Kürbissuppe aus der Feldküche war der eigentliche Wettbewerb beendet.
Nun wandte sich Fluglehrer Moritz Schmiede an seinen Flugschüler: „Nicholas, deine Flüge und die Landungen waren alle prima. Ich habe den Eindruck, du schaffst das auch alleine.“ Auch der zweite Fluglehrer gab sein OK und so startete Nicholas Brase zu seinem ersten Alleinflug.

Nach der geglückten Landung überreichte Schmiede seinem strahlenden Schützling den traditionellen, stacheligen Blumenstrauß. „Für das nötige Feingefühl am Knüppel“. Brase nahm ihn etwas ungläubig aber lächelnd entgegen, ebenso wie die zahlreichen Glückwünsche seiner Fliegerkameraden. Auch das altehrwürdige „Schinkenklopfen“ („Damit man in Zukunft immer die Thermik im Hintern spürt…“) ertrug er wacker.

Groß war seine Freude, als er bei der unterhaltsamen Preisverleihung Platz 7 von 28 belegte und damit manchen alten Hasen (und Fluglehrer) überflügelte. Überhaupt zeigten die Flugschüler durchweg erfreulich gute Leistungen, wohingegen sich mancher Leistungs-Flieger nicht unbedingt auch als „Leistungs-Lander“ entpuppte.


Aber einer rettete die Ehre der Fluglehrer und Leistungsflieger, obwohl er nur kurz seine Dimona-Wartungsarbeiten für die Wertungsflüge unterbrochen hatte: der Deutsche Vizemeister, Europa-Bronze-Gewinner Uwe Wahlig – 0 Fehlerpunkte!

Alles in allem ein ausgesprochen fröhlicher, gelungener Saisonabschluss.

Platzierungen

Einzelwertung:

  1. Uwe Wahlig
  2. Dr. Klaus Koser
  3. Maximilian Deichmann

Teamwertungen:

  1. „Die Bratwürste“ (Thorben Triegel, Christopher Hartmann)
  2.  LS3 Team (Andreas Boml, Maximilian Deichmann, Karsten Piepenburg, Andreas Weskamp)
  3. Toska“ (Torsten Fahrner, Oskar Seidel)