Erstellt am / von Ulrike Pawel / in WETTBEWERB

WM-News: Uwe Wahlig weiter auf Kurs

„Seit der WM sitzt mein Mann den ganzen Tag vor dem Rechner, faselt wirres Zeug wie „Bart gefunden“, „schneller Schenkel“, „abgesoffen“ „Rückholerrally“, ist total aufgeregt und ansonsten nicht ansprechbar…“

Wer nicht so viel Zeit hat, diese spannende WM live online zu verfolgen, für den haben wir eine Zusammenfassung der letzten Renntage.

Tag 7: Der 1000 Punkte Tag

Es wird wieder eine AAT, dieses Mal mit 221km /480 km (je nach dem wie man die Zielzylinder ausfliegt, siehe Vortag) mit einer Zielflugzeit von 3:30 h ausgeschrieben. Die Starts des Feldes erfolgen in schneller Schlagzahl: elf Starts in knapp sieben Minuten. Nach der Eröffnung der Startlinie dagegen geht es für Wahlig auf dem ersten Schenkel gen Nord-Osten zäh los: Selten überschreitet er 1000 m über Grund, entsprechend oft kreist er ein. Auf dem kurzen zweite Abschnitt gen Norden steigt die Arbeitshöhe und damit auch die Durchschnittsgeschwindigkeit an, ab der letzten Wende unterschreitet Uwe nur noch selten die 1000 m über Grund. Nach einem flotten Endanflug landet er sicher nach 335 km und 3:49 h wieder in Monlucon-Guaret, wo schon andere Piloten auf ihn warten!
Erstmals wurden an diesem Tag die vollen 1000 Wertungspunkte an den Sieger, Darius Gudziunas, vergeben. Wahlig erreicht Platz 7 mit 910 Punkten, Langer folgt auf Platz 8 (906 Punkte). Damit konnte Wahlig seine Führung verteidigen, Langer nun auf Rang 3.

In der Standard-Klasse, ebenfalls eine AAT in ähnlicher Größenordnung wie in der Club-Klasse, flogen Jan Omsels auf Platz 6, Simon Schröder auf Platz 8, Enrique Levin Platz 12. Damit konnte Schröder seinen zweiten Rang in der Gesamtwertung halten, Omsels konnte sich auf Rang 4 und Levin auf Rang 5 vorschieben. Kurios: Der Rumäne Norbert Scarlat bekam als einziger Tagessieger an diesem Tag nur 996 Punkte: Er kassierte vier Strafpunkte wegen Unterschreitung der Mindesthöhe im Endanflug. Die Freude über den Tagessieg wird überwiegen.

In der 15m-Klasse (AAT 228km/467 km) freute sich David Bauder über den fünften Tageplatz, Steffen Schwarzer lag dahinter auf Platz 7. In der Gesamtwertung liegt Schwarzer wieder auf Rang 9 wieder vor Bauder auf Rang 10.

Tag 8: Wo liegen sie denn?

„Total verrücktes Wetter heute und ein sehr spannender Flug heute,“ so Uwe Wahlig. Das mit dem „spannend“ können einige Fliegerkameraden bestätigen, verfolgten sie den Flug online und fieberten auf der Vereinsterrasse live mit.

Foto: WM-Fieber auf der SFG Terrasse

Die Aufgabe der Club-Klasse heute: Racing task, 222 km, wieder in den Norden, dann einen leicht östlichen Abstecher nach Issoudun und wieder zurück nach Montlucon. Kaum über der Startlinie begann ein zäher Kampf mit schwachen Bärten (0,8 m/s): Durchschnittsgeschwindigkeit auf den ersten 107 km bis zur Wende: 46 km/h. Dann ging es flott voran, über Issoudon ging es nochmal nach oben, danach in Etappen nur noch runter auf einen Acker, Kilomenterstand: 184 km. Immerhin, Langer und Wahlig saßen gemeinsam auf einem Acker und konnten sich so die Zeit vertreiben, bis die verzweifelten Rückholer endlich eintrafen: Französische Felder und Feldwege sind gerne von hohen Hecken umgeben, die u.a. gestrandete Segelflieger erfolgreich vor suchenden Blicken schützen. Erst spät in der Nacht waren die Teams wieder zurück.

Foto: Schöne Abendstimmung auf dem Außenlandeacker

Das Zittern auf der Bensheimer Terrasse begann.Was bedeuten die beiden Außenlandungen für die Gesamtwertung? Da die gesamte Clubklasse verstreut in der Landschaft gelandet war und damit niemand die Aufgabe schaffte, gab es für Langers siebten Platz 331 einen Punkt mehr als Wahlig und gerade mal 23 Punkte weniger als der Sieger. Für Wahlig reichte es, die Führung zu behalten. Auch Langer blieb auf Rang 3. Aufatmen, nicht nur in Bensheim.

In der Standard-Klasse (Racing Task: 269 km) kam immerhin ein Drittel der Piloten wieder heim. Sehr erfreulich: Auf dem dritten Platz Simon Schröder. Jan Omsels kam als Vierter über die Ziellinie, aber zwei waren schneller so dass er Platz 6 erreichte. In der Gesamtwertung änderte sich für die beiden Deutschen nichts: Schröder Rang 2, Omsels Rang 4.

Enrique Levin hatte etwas Pech, sein Flug endete vorzeitig nach 223 km. Er rutschte damit auf Rang 12 ab.

David Bauder (15m-Klasse) schaffte die Aufgabe (Racing Task, 277 km) bekam aber einen Strafpunkt, da er die Mindestanflugshöhe knapp unterschritt.
Teamkollege Steffen Schwarzer kam bis knapp 15 km vor dem Ziel, passenderweise in der Tageswertung Platz 15. Auch hier mussten nicht nur seine Rückholer aktiv werden. Bauder verbesserte sich damit auf Rang 8, Schwarzer verlor drei Plätze und liegt jetzt auf Rang 12.

Tag 9: Ruhetag

Ein Tag der Erholung, den alle gut gebrauchen konnten.

Tag 10/Task 9: Glück und weniger Glück

Clubklasse: Die heutige Tagesaufgabe ist eine Zick-Zack-Racing-Task: Kurs NNO, SW, N, S, insgesamt 264 km. Wieder stellte das Wetter und die Lufträume die Piloten vor Herausforderungen. Das erste Mal in diesem Wettbewerb gab es deshalb Strafpunkte. Es ist auch nicht ganz einfach, wenn alleine die Liste der an diesem Tag „inactive airspaces“ elf Zeilen umfasst. Während Daniel Sazhin (USA) und der zweitplazierte Thies Bruins (NL) in Montlucon einschweben, kämpfen Wahlig und Langer auf dem letzten Schenkel verbissen um jeden Meter. Aber es nutzt nichts, nach 222 km ist der Flug beendet. Dieses Mal sind sie zu Viert auf einem großen Feld und die Rückholer finden sie schnell. Die Plätze 14 (Langer) und 16 (Wahlig) sind das deutsche Tagesergebnis.
Der Niederländer Bruins schiebt sich auf Rang zwei, Wahlig hält die Führung. Langer rutscht auf Rang 4.

Standard-Klasse: Bei der Racing-Task (206 km) erwischen Jan Omsels und Simon Schröder die richtige Spur und müssen nur dem Polen Lukasz Blaszcyk den Vortritt lassen. Damit hat Schröder die Gesamtführung übernommen, Omsls verbessert sich auf Rang 2!

In der 15m-Klasse haben Bauder und Schwarzer weniger Glück: Auch sie müssen außenlanden und landen im hinteren Drittel des Feldes. Damit verliert Bauder drei Plätze in der Gesamtwertung, jetzt Rang 11 und Schwarzer Rang 13.

Freuen konnte sich der Bensheimer Stefan Schneider, der dem amerikanischen Team als Rückholer während der gesamten WM aushilft. Sein Pilot Timothy Taylor (VV) kam heute auf den zweiten Tagesplatz.

Foto Stefan Schneider als Rückholer im amerikanischen Team.

Tag 11: Weiterer Ruhetag

Viele Wolken, etwas Regen, keine Thermik somit auch kein Segelfliegen. Dafür Zeit zum Einkaufen, Grillen, Chillen…

Foto: Der amtierende Grillmeister des Abends

Tag 12: Tag des deutschen Teams?

Bis Redaktionsschluss lag das amtliche Ergebnis noch nicht vor. Aber so wie es nach den letzten Daten aussieht, konnten alle Deutschen im Gesamtklassement verbessern oder halten, liegen sowohl Uwe Wahlig als auch Simon Schröder weiterhin in Führung. Details gibt es morgen, am letzten, entscheidenden Tag des Wettbewerbs.

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