Erstellt am / von Ulrike Pawel / in VEREINSLEBEN

Aprilscherz – Zukunftsinvestition: innovative Landebahn

Es lässt sich nicht leugnen: Die Sommer werden heißer, sengende Sonne, flirrende Hitze, kaum Regen – der Flugplatz verwandelt sich in eine Wüste.
Mit unangenehmen Folgen, auch für die Segelflieger: Beim Start wird sehr viel Staub, zum Teil auch Steinchen, aufgewirbelt. Dies erschwert beim Start die Sicht für den Piloten, aber viel schlimmer, es zerkratzt den Lack, insbesondere die empfindliche, teure Plexiglashaube der Segelflugzeuge.

Werkstattleiter Hermann Landgraf: „Da müssen wir viele Stunden polieren, um wieder eine klare Sicht zu bekommen, im schlimmsten Falle müssen wir die Haube ersetzten…“.

Nicht nur das: Nach eine Bauchlandung (vergessenes Fahrwerk) auf einer frischen Landewiese ist der Rumpf unter Umständen ein wenig grün-braun, was problemlos wegzuwischen ist. Das Flugzeug wird kurz angehoben, das Fahrwerk wieder ausgefahren, das war’s.

Eine ausgetrocknete Graspiste dagegen wird hart wie Beton. Tiefe Riefen und abgeschliffene Schwerpunktkupplungen sind noch die geringsten Schäden, meist ist die Rumpfschale ebenfalls aufwendig zu reparieren.

Flugplatz im Sommer: eine staubige, ausgetrocknete Piste

„Aber selbst in einem normalen, feuchten Sommer ist die Naturgrasbahn sehr pflegeintensiv: Jede Woche mindestens ein-, manchmal zweimal mähen, das dauert 6 bis 8 Stunden. Dann die ganzen Mäuselöcher und Maulwurfshügel, die regelmäßig eingeebnet werden müssen. Ein immenser Arbeitsaufwand, alles ehrenamtlich. Ganz zu schweigen von den Kosten: Unterhalt für den Traktor, Sprit…,“ ergänzt Lukas Etz während er den großen Mähtraktor für seinem nächsten Einsatz vorbereitet. „Und wenn es länger andauernd regnet, dann ist die Piste so aufgeweicht, dass wir ebenfalls nicht starten/landen können, sonst wird es eine reine Schlammschlacht“ fügt ein Pilot hinzu.

Daher haben sich die Segelflieger kurzfristig für einen Kunstrasen entschieden und wurden gleich in einer gemeinsamen Hau-Ruck-Aktion tätig.
Vorsitzender Felix Maier erläutert: „Wir haben zunächst nur eine Bahn probeweise damit ausgestattet und wollen schauen, wie sie sich im Einsatz bewährt. Es handelt hierbei sich um einen innovativen Prototyp speziell für Flugplätze. Danach werden wir über einen weiteren Ausbau entscheiden.“

Packen tatkräftig mit an: Vereinsmitglieder beim Verlegen des innovativen Aerospecial-Kunstrasens (Foto: Andreas Weskamp)

Die erste praktische Erprobung findet am Samstag, dem 1. April, statt.