Erstellt am / von Ulrike Pawel / in EVENT, GESCHICHTE, VEREINSLEBEN

90 Jahre Segelflug in Bensheim – 70 Jahre Segelfluggruppe Bensheim e.V.

60 Jahre Vereins-Ka8, ein Weltmeister, Klassenerhalt 2. Bundesliga, Flugzeugtaufe, Anlässe für eine Feier gab es an diesem Wochenende in den Bensheimer Stadtwiesen mehr als genug. Der dafür angedachte Flugtag musste (wie schon 2020) abgesagt werden: zu groß der organisatorische Aufwand und das Risiko in Coronazeiten. Und so kamen, abgesehen von den geladenen Gästen und Politikprominenz, nur die Vereinsmitglieder zum festlich geschmückten Hangar, angefangen bei der Jüngsten, wenige Wochen alten Lene Schmiede bis zum ältesten Ehrenmitglied Fritz Baum mit 92 Jahren.

Flugzeugtaufe

Das war die Gelegenheit, das Vereinsflugzeug „Ventus 2b“ auf den Namen der ungarischen Partnerstadt Mohács zu taufen. „Wir freuen uns, dass es geklappt hat“, so Franz Müller, Vorsitzende des deutsch-ungarischen Freundeskreises Bensheim. Er brachte neben den Grußworten des ungarischen Bügermeisters auch ausreichend Bergsträßer Sekt für die Taufe mit. Denn der Anlass für die Taufe war ursprünglich der 30. Geburtstag des Freundeskreises.
Die adäquate musikalische Untermalung übernahm der Katholische Kirchenmusikverein Verein Fehlheim. Nach den Grußworten von Staatssekretär Michael Meister MdB und der Ersten Kreisbeigeordnete Diana Stolz vollzog Bürgermeisterin Christine Klein vor den Gästen und den anderen Freundeskreise Bensheimer Partnerstädte, gekonnt den Taufakt.

Jubiläumsfeier-Flugzeugtaufe
Foto: Flugzeugtaufe Ventus 2b

Aktuell tragen damit fünf Flugzeuge die Namen der Bensheimer Partnerstädte der Sonne entgegen: Amersham (Großbritanien) Segelflugzeug Typ DG300, Beaune (Frankreich) Segelflugzeug Typ ASK21, Riva del Garda (Italien) Motorsegler Typ Super Dimona HK 36 R, Hostinné (ehemals Arnau, Tschechien) Segelflugzeug Typ Duo Discus und jetzt neu Mohács (Ungarn) Segelflugzeug Typ Ventus 2b.

Foto: Weltmeister Uwe Walig und seine Mannschaft

„Erbarmen, die Hessen kommen…“ die hessische Nationalhymne erschallte. Unter tosenden Applaus beglückwünschte der 2. Vorsitzende Dr. Klaus Koser den frischgebackenen Segelflug-Weltmeister Uwe Wahlig und seine erfolgreiche Mannschaft: Bettina Walter, Rainer Wahlig und Fritz Schader, welcher nicht nur sein Helfer, sondern ehemals auch sein Fluglehrer war. Als Würdigung und Anerkennung überreichte Koser französische Leckereien an Wahlig und seine Mannschaft.

Historischer Rückblick – Ehrungen

Foto: Flugzeugtaufe 12. Juli 1931

„Am Sonntag, den 12. Juli 1931, also vor fast genau 90 Jahren, fand schon einmal eine Flugzeugtaufe in Bensheim statt: Erbprinz Georg Ludwig von Erbach-Schönberg taufte den selbstgebauten, ersten Segelfluggleiter auf den Namen „Nully“. Noch während die Kapelle spielte, endete der erste Flug vor Publikum in einer Bruchlandung…“  Diese und viele andere Anekdoten schilderte Ulrike Pawel anhand historischer Fotos in ihrem Rückblick auf die Vereinschronik.

Eingebettet im passenden zeitlichen Kontext wurden noch weitere Jubilare geehrt. Für ihre außergewöhnlich lange Mitgliedschaft gab es eine Urkunde und ein individuelles Präsent: Ehrenmitglied Horst Gaber engagiert sich seit 65 Jahren im Verein. Ehrenmitglied Alois Fries ist seit gut 64 Jahren dabei. Manfred Kölling bringt es auf 61 Jahren. Die „Goldene Vereinsmitgliedschaft“ (50 Jahre) feiern 2. Vorsitzender Dr. Klaus Koser, Werkstattleiter Hermann Landgraf und in Abwesenheit Andreas Lüdtke sowie Michael Stork.

Jubiläumsfeier-Jubilare
Foto: v.l. 1. Vorsitzender Felix Maier, mit den Jubilaren Dr. Klaus Koser (2.Vors.), Hermann Landgraf (Werkstattleiter), Ehrenmitglied Horst Gaber, und Manfred Kölling

Geehrt wurden außerdem Winfrid Simon und Ronald Weber für 45 Jahre, Gisela Simon, Claus-Dieter Garthe, Rainer Wahlig sowie Stefan Zirngibl für je 40 Jahre Mitgliedschaft in der Segelfluggruppe Bensheim. Das silberne Jubiläum (25 Jahre) feiern Melanie Götz, Kerstin Weber und Moritz Schmiede.

Alles in allem genügend Gründe zu feiern. Das Flugtagerprobte Team um Andy Boml war gut vorbereitet und kümmerte sich routiniert um die kulinarische Versorgung. An diesem Abend musste niemand hungrig nach Hause gehen.