Erstellt am / von Ulrike Pawel / in EVENT

Heliumballon erfolgreich gestartet

Eine für diese Jahreszeit ungewöhnlich große Anzahl an Besuchern versammelte sich am vergangenen Wochenende auf dem Bensheimer Segelfluggelände. Anlass war der Start eines unbemannten Heliumballons. Mit an Bord waren Messgeräte, die verschiedene Wetter- und sonstige Daten während des Fluges speicherten.

Wolfgang Weich von TEDxRheinMain stellte kurz seine Organisation vor. TED (Technology, Entertainment, Design ) ist ursprünglich eine Innovationskonferenz in Kalifornien, ähnlich wie das Davoser Wirtschaftstreffen. TEDx sind lokale Organisationen, die vor Ort Plattformen für einen interdisziplinären Ideen-Austausch schaffen.

Der eigentliche Ballonstart gestaltete sich eher unspektakulär: Nach weniger als zwei Minuten entschwand der Ballon in die Wolken und damit in den Augen der Zuschauer.

Viel spannender waren dagegen die begleitenden Vorträge im warmen Clubheim. Stefano Di Lucente (European Space Operations Centre, ESOC Darmstadt) referierte über die Arbeit der ESOC, dem Kontrollzentrum der ESA (europäischen Weltraumfahrt). Er verdeutlichte die vielfältigen Einsatzgebiete der Satelliten, die über Fernsehübertragungen und Standortermittlungen (GPS) weit hinausgehen. Sie ermöglichen einen genauen Blick auf die Erde und in die Tiefe des Weltalls.

Die spannende Frage des Tages lautete, wo wird der Fallschirm mit den Messgeräten landen.
Dr. Harald Kempf (Deutscher Wetterdienst) gewährte an Hand dieser Fragestellung einen Einblick, wie der DWD Wind- bzw. Wettervorhersage erstellt. Er erläuterte die komplexe Welt der Wettermodelle: errechnet von umfangreichen Computerprogrammen und gestützt von Millionen aktuellen Messdaten der weltweiten Wetterstationen. Kleinste Veränderungen in der Atmosphäre haben unter Umständen große Auswirkungen auf das Ergebnis. Im Laufe der Jahre wurden die Modelle immer genauer. Aber trotzdem bleibe eine 100prozentig genaue Vorhersage ein Wunschdenken.

Mit den neusten Winddaten berechnete Dr. Kempf trotzdem das mutmaßliche Landegebiet des Heliumballons.Und tatsächlich konnte die Messbox des Ballons dank funktionierender Ortungstechnik innerhalb dieses Gebietes im Schwarzwald gefunden werden: mitten in einem unwegsamen Wald in der Spitze eines etwa 20 m hohen Baumes.