Erstellt am / von Ulrike Pawel / in Ausbildung, FLUGBETRIEB

Alleinflieger Younes Shaimi

Der unbedarfte Beobachter weiß gar nicht, wer sich mehr freut: Der Flugschüler, der Fluglehrer oder die umstehenden VereinskameradInnen. „Es war so wunderbar. Und so überraschend, ich habe überhaupt nicht damit gerechnet. Ich bin so glücklich,“ sprudelt es aus Younes nach seinem ersten Alleinflug heraus.

Dabei war seine fliegerischen Anfänge nicht ganz einfach: 2017 kam er aus beruflichen Gründen aus Marokko nach Deutschland. Sein Arbeitskollege Matthias Neubacher nahm ihn zu einem kleinen Motorsegler-Rundflug mit auf den Bensheimer Flugplatz. „Hier sind nette Menschen und Segelfliegen ist interessant. Das möchte ich lernen.“ So startet Younes 2019 als Flugschüler.

Zu Beginn beherrschte er die deutsche Sprache noch nicht so perfekt. Aber er beteiligte sich rege und hilfsbereit am Flugbetrieb, lernte stetig dazu. Dann kam Corona mit Lock down und Einschränkungen. Seine Ausbildung stockte: Irgendwie wollte es nicht so richtig klappen, brauchte er immer wieder kleine Hilfen seiner LehrerInnen. Aber Younes gab nicht auf, auch seine FluglehrerInnen blieben geduldig. Und plötzlich war alles ganz einfach, auf dem hinteren Sitzt saß nur noch ein „untätiger mitfliegender Gast“. Ausbildungsleiter Ronny Weber: „Jetzt ist ihm endlich der Knopf aufgegangen, da brauchen wir nicht mehr mitzufliegen!“ Younes Freiflug stand nichts mehr im Wege.

Trotzdem werden die FluglehrerInnen auch weiterhin ein waches Auge auf ihn wie auf alle ihre Schützling haben, wenn er alleine seine Kreise am Bensheimer Himmel zieht.

Auch von uns: Allways happy Landings!

Foto: Distelstrauß und fröhliches „Schinkenklopfen“ – alte Rituale für den neuen Soloflieger, das Lächeln bleibt (Foto: Benjamin Ilchmann)