Erstellt am / von Ulrike Pawel / in EVENT, JUGEND, VEREINSLEBEN

Opa-Wolf-Pokal: 2022 in Heppenheim

Dank Patrick Kia und einer salomonischen Entscheidung der Bensheimer Jury wird der nächste Opa-Wolf-Pokal 2022 in Heppenheim stattfinden.

Am vergangenen Samstag trafen sich insgesamt 45 Piloten und Pilotinnen, im Alter von 14 bis über 70 Jahre aus Heppenheim, Obernau, Reinheim und Vielbrunn in Bensheim zum Opa-Wolf-Pokal. Die Organisation hatten Vorjahressieger Christopher Hartmann und Christopher Hoffmann (SFG-Bensheim) übernommen.

Schee war’s wieder. Also dann, bis nächstes Jahr in Heppbrum.

Opa-Wolf-Bensheim-Aufruesten
Foto: Morgendliches Aufrüsten der Flugzeuge

Die Regeln

Sie sind einfach: Es sind nur Holzflugzeuge mit Kufe erlaubt (die Radbremse wird ausgehängt). Es zählt nicht der Aufsetzpunkt, sondern dort, wo das Flugzeug zum Stehen kommt. Der Abstand zum Landetuch ist entscheidend, wobei das Tuch selbst nicht überrollt werden darf. Mitmachen darf jeder (flugberechtigte) Pilot, also auch Flugschüler.

„Bei allem sportlichen Ehrgeiz, das oberste Ziel ist eine sichere Landung,…“ mahnte Flugleiter André Keller, um gleich nachzuschieben: „…und natürlich der gemeinsame Spaß.“

Opa-Wolf-Bensheim-Briefing
Foto: Briefing: Flugleiter Andre Keller, Organisatoren Christopher Hoffmann und Christopher Hartmann

Der Wettbewerb

Die Entscheidung, das Turnier ausnahmsweise auf den 2. Oktober vorzuverlegen, erwies sich als gold richtig: Das Wetter war (im Gegensatz zum üblichen Termin 3. Oktober) nahezu perfekt: Sonnenschein und angenehme Temperaturen deutlich über 20°C. Da war das Fliegen mit offener Cabriohaube ein reines Vergnügen.

Opa-Wolf-Bensheim-Capriohaube
Foto: Fliegen mit der Cabriohaube – ein Vergnügen

Lediglich der kräftige Südwind entpuppte sich als Herausforderung. Bescherte er auf der einen Seite sehr gute Ausklinkhöhen (400 m über Grund), so sorgte er auf der anderen Seite während der Landungen für etwas Nervenkitzel. Aber egal ob alter Hase, Streckenflug-Ass, FluglehrerIn oder junge FlugschülerIn, alle meisterten die Aufgabe souverän und landeten sicher. Groß war der Jubel, kam die Flugzeugnase direkt über dem Landetuch zum Stehen, laut das Stöhnen, wenn das Landetuch auf den letzten Zentimetern überrollt wurde. Oft rief die Mannschaft den Piloten auf den letzten Metern noch Kommandos zu: „,Zieh‘,weiter, mehr links, gut und jetzt Drücken, Drücken….!“.

Als Wettkampfflugzeug hatte jeder Verein seine eigene Ka 8 mitgebracht. Das vereinheitlichte die Abläufe und die Starts konnten zügig absolviert werden: Bis 17:00 waren alle 100 Starts vollbracht. Trotzdem war es insgesamt ein ruhiger, entspannter Flugbetrieb, bei dem man auch mal seinen Kaffee und Kuchen relaxed in der Sonne genießen konnte.

Die Siegerehrung

Spannend wurde es wieder bei der Siegerehrung, nicht nur wegen der attraktiven Preise. Den ersten Preis in der Einzelwertung und damit u.a. ein 3-Liter-Glaskelch holte sich mit eindeutigem Vorsprung Timo Schulz (FSC Mümlingstal).

Opa-Wolf-Bensheim-Sieger-Einzelwertung
Foto: Die Sieger der Einzelwertung

Die nachfolgenden vier Piloten wiesen alle exakt 99 Punkte auf. Ein kniffeliges Kuriosum für die Jury. „So viele zweite Preise haben wir leider nicht. Deshalb haben wir uns die Auswertung nochmal ganz genau angeschaut und eine Staffelung sozusagen nach Zentimetern vorgenommen,“ erläuterten die Organisatoren. Das Ergebnis: Patrik Kia (AC-Heppenheim) kam zusammen mit Joshua Rieger (FSC Möve Obernau) auf Platz 2, Jannik Rummel (SFG Bensheim) und Adrian Koch (FSC Mümlingstal) teilten sich den undankbaren vierten Platz.

Ein weiteres Highlight dieses Turniers sind die klangvollen Namen der Teams für die Mannschaftswertung wie beispielsweise „Die Schönen und das Biest“, „Fruchtzwerge“ oder „Einsame Schwinger“. Außerdem wird dem Siegerteam bzw. seinem Verein die Ehre zuteil, das nächste Turnier auszurichten.
Es war den letztjährigen Siegern und diesjährigen Organisatoren Christopher Hartmann und Christopher Hoffmann etwas peinlich. Nach den Teambildungen blieben nur sie und Patrick Kia (AC Heppenheim) übrig. Und weil sie sich alle drei gut verstanden und damit alle Teams gleich groß waren, haben sie sich zusammengeschlossen zum Team „Restefeste“ – und nun gewonnen! „Das war nicht der Plan. Aber da Patrick von uns Dreien mit Abstand die meisten Punkte hat, haben wir beschlossen, dass er den Pokal sowie den Hauptpreis-Gutschein bekommt. Den gewonnen Präsentkorb werden wir gemeinsam plündern und der nächste Opa-Wolf-Pokal wird in Heppenheim stattfinden “, so die salomonische Lösung der Organisatoren. Sie wurde von allen mit Begeisterung aufgenommen. Platz 2 belegte Team„Gute Nacht“ (Ferdi Kunz, Christopher Büdel und Michael Fabos, FSC Möve Obernau), Platz 3 ging an Team „Schräge Vögel“ (Axel Allgaier, Oliver und Ulrike Pawel).

Opa-Wolf-Bensheim-Sieger-Teamwertung
Foto: Die Sieger der Teamwertung

Nach einem gemeinsamen Grillen auf der Vereinsterrasse klang der spätsommerliche Abend bei einem gemütlichen Lagerfeuer aus.

Ein besonderer Dank gilt neben den großzügigen Sponsoren auch den vielen ehrenamtlichen Helfern, ohne die ein solcher Event nicht durchführbar ist.

„Schee war’s wieder. Also dann, bis nächstes Jahr in Heppbrum.“

Funksprüche:

  • Flugleiter: „Deutlich nach rechts vorhalten, ….mit beiden Rudern“ – zum Piloten und mehrfachen Hessenmeister im Jugendvergleichsfliegen
  • Flugleiter: „Das war sehr schön vorgehalten und jetzt schnell zur Landung“
  • Flugleiter: „Deutlich nach rechts vorhalten….Mehr nach rechts vorhalten…. Noch mehr reeechts!“
  • Moderne Jugend: „Kannst Du mir PayPale-Geld in Bargeld wechseln, sonst müsste ich zur Bank?“ – Zweiter Pilot:„Ja, kein Problem.“ – Ein Dritter: „Und, hat es geklappt?“ – „Ja, war eine klassische FDP-Aktion. Er hat mir sogar 10% mehr überwiesen, Geldautomatengebühr…“
  • Nach der Landung verzögert sich das Rückschieben des Flugzeuges, das nächste Flugzeug ist im Anflug. Flugleiter: „07 jetzt aber im Schweinsgalopp!“
  • „Verrückt: Im Endteil bei über 200 m über Grund dachte ich erst, ohje, ich bin viel zu hoch. Also Klappen raus. Dann ging es zwar runter, aber keinen Meter vorwärts. Also Klappen schnell wieder rein und Fahrt bis auf 100 km/h angedrückt, damit hat es, ohne Klappen, gerade so bis zur Bahn gelangt.“
  • „Ruhiges Wetter ist doch langweilig. Ein Bisschen Wind belebt.“ – „Beleben ist gut. Ich habe gefühlt um mein Leben kämpfen müssen!“ – „Och, so schlimm sah es bei dir auch wieder nicht aus.“
  • Pilot nach der Landung: „Wie letztes Jahr, irgendwie schade.“ – „Was? Die Landung war doch gut.“- „Nein, die meine ich nicht. Bei dem kurzen Flug hatte ich wieder keine Gelegenheit, die tolle (Aus-) Sicht zu genießen…“
  • „Das war heute ein Fitnesstraining!“ – „Wieso? Du saßt doch den ganzen Tag auf der Winde.“ – „Eben. Und nach jedem Schlepp musste ich runter und die vom Winde verwehten Seile wieder sortieren, rauf, wieder schleppen, runter sortieren,…“
  • „Klasse, trotz des starken Windes ist nichts kaputtgegangen, noch nicht mal eine Sollbruchstelle! Sogar das Telefon hat durchgehalten!“
  • Preisverleihung Moderator bei der Verleihung der „roten Laterne“ (bzw. roten Badeente): „Es waren zwei sehr schöne Starts und zwei gute Landungen, perfekt für das Jugendvergleichsfliegen. Aber leider etwas weit weg vom Landetuch und damit letzter Platz hier beim Opa-Wolf-Pokal.“ Flugschülerin: „Immerhin weiß ich jetzt, wie das geht. Toll, eine Badeente und Handtuch. Habt ihr auch noch eine Badewanne für mich? Ich hab‘ nämlich nur eine Dusche.“
  • Preisverleihung, vorletzter Platz Mannschaft: „Das habt ihr nur meiner guten Leistung zu verdanken. Sonst wären wir die Letzten.“ – „Ja, super! Wenn Du mal nicht so gut geflogen wärst, hätten wir den letzten Platz und wenigstens den Trostpreis…“

 

Wir danken unseren Sponsoren…