Streckensegelfug: Einsitzer
Erstellt am / von Ulrike Pawel / in FLUGBETRIEB, WETTBEWERB

Segelstreckenflug: von 50 bis 500-Kilometer war alles drin

Ein Streckenflug erfordert eine umfangreiche Vorbereitung: genaue Wetteranalyse, die entsprechende Streckenplanung, das passendes Flugzeug muss verfügbar sein sowie natürlich der Pilot selbst: fit und ausgeruht, die persönliche Ausrüstung von Essensversorgung bis zur „Entsorgung“ (Toilettenthema), Rückholer organisieren usw.

Flugschüler müssen vor ihrem ersten Streckenflug zusätzlich noch das Einverständnis eines diensthabenden Fluglehrers in Form eines Flugauftrags einholen.

Sind endlich alle Papiere kontrolliert, das Flugzeug gepackt am Start, gibt es Probleme mit dem Windentelefon, ist kein Schlepppilot für eine Flugzeugschlepp zur Verfügung, ändert sich das Wetter oder man „säuft ab“, d.h. findet keinen Aufwind und muss wieder landen. Manchmal direkt wieder auf dem heimischen Flugplatz, manchmal auch erst nach einem langen Flug kurz vor dem Ziel…

Aber gelingt der Plan, ist die Strecke geschafft, dann freut sich der Pilot oder die Pilotin zu Recht, egal ob es 50 oder 500 km waren. Wir gratulieren Felix Letkemann zu seinem ersten 50 km-Flug.

Streckenflug: 50-Kilometer
Foto: Felix Letkemann (im Foto links) flog erfolgreich seinen ersten 50 km-Flug

2. Bundesliga

Für eine Wertung in der 2. Bundesliga reichten die 50 km noch nicht ganz.
Klaus Schaefer und Stefan Schneider flogen gut 500 km weit bis in das Fichtelgebirge. Die Piloten berichteten: „Das war heute ganz schön anstrengend. Der Hinweg war noch einigermaßen flott. Der Rückweg dagegen forderte uns richtig: Lange Gleitstrecken, Wolken, die nur schön aussahen aber nichts brachten. Oft zunächst schwaches Steigen, das sich nur zögerlich entwickelte. Zwischendurch auch mal ein Schauer. Aber wir haben es geschafft!“

Andreas Weskamp steuerte mit seinem150 km-Flug über Odenwald und Rheinebene ebenfalls ein paar Wertungspunkte bei. Lukas Etz, als dritter Streckenflugpilot im Bunde, startete am Samstag Morgen, während andere Fliegerkameraden noch auf der heimischen Terrasse frühstückten. Hatte er doch eine anspruchsvolle Umrundung des Frankfurter Luftraumes geplant: „Ein spannender Flug mit sehr unterschiedlicher Wetteroptik: Mal gab es Bilderbuch-Cumulanten, dann große Abschattungen, dicke Cirrenfelder, auch mal ein Congestus mit etwas Regen und zum Schluss leider mit Motor nach Hause.“ Damit fiel sein Flug trotz der beachtlichen knapp 400 km aus der Bundesliga-Wertung heraus, denn man muss den „Wertungs-Startpunkt“ wieder erreichen (ohne Motorkraft).

Am Ende gab es für Bensheim in dieser achten Runde den 25. Platz und damit einen Punkt. In der Gesamttabelle bedeutet dies Platz 21.

Foto: Am Sonntag beendeten Gewitter den Flugbetrieb vorzeitig (Foto: Grimm).