Erstellt am / von Ulrike Pawel / in FLUGBETRIEB

Wellensegelflug: ein perfekter Start ins neue Jahr

Segelfliegen, das verbindet man gemeinhin mit Sommer, Sonne und Thermik. So staunten unbefangene Spaziergänger über die fröhliche Betriebsamkeit auf dem Segelflugplatz an einem zweiten Januar. Insgesamt sieben Segelflugzeuge ließen sich mit dem Schleppflugzeug in den bewölkten Himmel gen Westen ziehen. Des Rätsels Lösung: Wellenwetter.

Dieses Phänomen, in der Alpenregion unter „Föhnwetter“ bekannt, entsteht, wenn starker (West- )Wind über Berge (hier der Pfälzerwald) weht und als warmer Fallwind ins Tal schwappt. Im Optimalfall entstehen dabei hinter den Bergen (im Rheintal) regelmässige Ab- und Aufwindfelder, wobei die Segelflieger letztere nutzen und so in große Höhen aufsteigen können.

Flotter Schlepp in die Föhnlücke über Maxdorf, Foto: Felix Maier

Die Voraussetzungen an diesem Tag waren perfekt: Westwind mit über 90 km/h ausreichend stark, die relativ trockene, klare Luft, gewährleistet nicht nur eine tolle Aussicht, sondern vor allem keine Gefahr, dass sich eine geschlossene, niedrige Wolkendecke bilden konnte (Segelflieger dürfen nur mit Bodensicht fliegen). Und schließlich: Nette Fluglotsen, die den Segelfliegern einen kurzen Ausflug in die sonst verschlossenen Höhen jenseits 3000 m, in den für die „Großen“ Airbus, Boing und Co reservierten Luftraum, ermöglichten.

Über dem weißen Wolkenmeer in knapp 4.500m MSL, Foto Felix Maier

Dank des kräftigen Rückenwind konnten die Segelflieger mit Spitzengeschwindigkeiten von 360 km/h über Grund nach Hause fliegen und rechtzeitig vor der abendlichen Dunkelheit landen.

Einstimmiges Urteil aller Beteiligten: „Schee war’s!“

Die Lee-Wolken, in der Föhnlücke rechts Mitte: Bad Dürkheim, rechts vorne: Freinsheim, Foto: Max Deichmann
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